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Ein echtes Mammutprojekt ist am Hauptstandort der Diakonie Kliniken Zschadraß in Colditz zum erfolgreichen Abschluss gebracht worden: die aufwändige Erneuerung der gesamten Heizungsanlage.

Statt eines zentralen Heizhauses werden Energie und Wärme ab sofort dezentral generiert und verteilt, was wiederum Vorteile in Sachen Energieeffizenz und Umweltverträglichkeit mit sich bringt. Zum Einsatz kommen neben Brennwertkesseln auch moderne Blockheizkraftwerke (BHKWs), die bis zu 96 Prozent der eingesetzten Brennstoffe in nutzbare Energie verwandeln. Zudem sparen sie CO2 ein, weil die Energie vor Ort mehrfach verwendet wird. Insgesamt wurde eine hohe sechsstellige Summe investiert.

Laut Berechnungen werden durch die Heizungsumstellung bis zu 40 Prozent der Endenergie eingespart. Zudem wird durch die dezentrale Erzeugung ein erheblicher Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet. Eine eventuelle Störung betrifft dann nicht mehr das gesamte Areal, sondern nur lokal eine Abnahmestelle.

Runter von der „langen Leitung“ und hin zu nachhaltiger Heizungskraft

Seien es die neugebaute Klinik für Neurologie, die zahlreichen Arbeitsgebäude oder das Übergangswohnen „Haus Anker“ – alles muss mit ausreichend Wärme versorgt werden. Und wer auf dem naturgrünen Klinik-Campus arbeitet oder hier Patient ist, weiß: Die Zschadrasser Parkanlage (168.983 m²) ist weitläufig! In der Vergangenheit musste die Wärme durch lange Heizungsrohre geschleust werden, ehe sie vor Ort ankam. Nun ist das zugrundeliegende Heizungssystem nicht nur in die Jahre gekommen (und somit anfällig für Fehler), ein Großteil der Wärme ging in den alten Fernwärmeleitungen ganz verloren.

Die deutlich nachhaltigere Lösung wurde mit einem regionalen Partner entwickelt, der im Bereich „Wärme-Contracting“ etabliert und hierfür u. a. bei der Umrüstung auf das dezentrale Heizungssystem sowie bei der Wartung beteiligt ist.

Klein, aber oho: Stromerzeugung „on top“ dank Blockheizkraftwerk

Neben modernen Brennwertkesseln sind in Zschadraß auch zwei Blockheizkraftwerke (BHKWs) in Betrieb. Vollkommen unscheinbar ist ihr Äußeres, verglichen mit der massiven Kesselanlage im alten Zschadrasser Heizhaus – und doch sorgen sie nicht nur für „warme Füße“, sie erzeugen neben der Wärme gleichzeitig auch einen beachtlichen Teil des am Klinik-Standort benötigten Stroms. Im BHKW verbirgt sich nämlich ein Motor, der mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Somit wird die Abwärme als Nebenprodukt in Strom umwandelt.

Schon rund 140.000 Kilowattstunden Strom haben die BHKWs seit Laufbeginn produziert, in einem gesamten Jahr werden es rund 300.000 Kilowattstunden sein!

Die Umstellung auf ein ökologischeres Heizungssystem sorgt auch beim „KLIK green“-Team für Freude, wie Klimamanager und Krankenpfleger Matthias Muschter angesichts der „kleinen Kraftwürfel“ verlauten lässt. „Die BHKWs sind ein wichtiger Baustein bei unserem erklärten Vorhaben, im laufenden Krankenhaus-Betrieb CO2 zu reduzieren“, so Muschter. „Über unser Projektteam hinaus ist es für alle Mitarbeitenden und für die Öffentlichkeit schön zu wissen, dass etwas so Alltägliches wie die Heizung einen echten Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit liefern kann.“

 

Die neuen Blockheizkraftwerke (BHKWs)In den modernen Blockheizkraftwerken (BHKWs) verbirgt sich ein Motor, der mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist.

Unser weitläufiger KlinikparkDer Zschadrasser Klinikpark ist weitläufig – alle Gebäude müssen mit Wärme versorgt werden.

"KLIK green"-Klimamanager und Krankenpfleger Matthias Muschter„KLIK green“-Klimamanager und Krankenpfleger Matthias Muschter freut sich über das neue Heizungssystem.